Was ist Vitiligo?
Bei Vitiligo handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Betroffenen im Lauf ihres Lebens charakteristische weisse, scharf begrenzte Flecken entwickeln. Größe, Form und Anzahl können unterschiedlich sein. Vitiligo kann in jedem Alter auftreten. Untersuchungen haben gezeigt, daß bei rund der Hälfte der Vitiligo-Erkrankten der Pigmentverlust im Alter von 10 bis 30 Jahren beginnt und dann mit unterschiedlicher Geschwindigkeit fortschreitet. Diese Krankheit ist nicht ansteckend.
Vitiligo wurde erstmals vor ca. 3500 Jahren beschrieben. Die Erkrankung ist relativ häufig, schätzungsweise sind insgesamt 0,5-2,0 % der Weltbevölkerung betroffen, in Nordeuropa rechnet man mit 0,5% Betroffenen. Jede ärztliche Beratung muss das psychische Leiden eines Vitiligo-Betroffenen berücksichtigen. Eine Aufklärung über die Krankheit ist notwendig. Auch muss der Arzt über die Wirksamkeit und Risiken einer VitiligoBehandlung aufklären.
Neben therapeutischen Maßnahmen besteht die Möglichkeit der kosmetischen Abdeckung (Camouflage). Hierdurch wird der störende Kontrast zwischen depigmentierter und normaler Haut abgedeckt. Zur Vermeidung eines Sonnenbrandes ist Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktoren im UVA und UVB-Bereich ratsam, da Vitiligo-Betroffene unter extremer Sonnenempfindlichkeit leiden können.
Ursache der Vitiligo
Häufig findet man innerhalb einer Familie mehrere Erkrankte. Die Bereitschaft, eine Vitiligo zu entwickeln kann somit vererbt werden. Bis heute sind die Ursachen für die Entstehung der Vitiligo allerdings immer noch unklar. Drei Hypothesen werden derzeit in Betracht gezogen:
- Bei der Autoimmunhypothese wird angenommen, dass körpereigene Substanzen die Pigmentzellen zerstören
- Die Hypothese der Selbstzerstörung (Autoaggressions-hypothese) der Pigmentzellen beruht auf der Annahme, dass ein Ungleichgewicht von bestimmten Enzymen in der pigmentbildenden Zelle und toxische Produkte der Pigmentbildung zur Zerstörung der Pigmentzellen (= Melanozyten) führen.
- Die dritte Theorie ist die neurogene (nervenbedingte) Hypothese. Durch einen Stoff, welcher von den Hautnerven abgegeben wird, werden die Melanozyten zerstört. Dies könnte z. B. das beschleunigte Fortschreiten der Vitiligo bei Stress erklären. Bei Stress könnten z. B. diese Nervensubstanzen vermehrt in die Haut abgegeben werden.
In den letzten Jahren wurde der Beweis erbracht, dass oxidativer Stress (eine Ansammlung von Wasserstoff superoxid, H2O2) eine wichtige Rolle bei dem Krankheits-geschehen spielt. Denkbar ist auch eine Kombination der drei genannten Theorien.
Was bedeutet Vitiligo für den Patienten?
Die meisten Vitiligo-Patienten sind abgesehen von ihrem Hautleiden körperlich gesund. Häufig wird aber eine Schilddrüsenüber- oder unterfunktion, beziehungs weise eine Schilddrüsenerkrankung gefunden. Aus diesem Grund sollten Patienten, welche an Vitiligo erkrankt sind regelmäßig die Schilddrüsenhormone untersuchen lassen. In seltenen Fällen können mit einer Vitiligo andere Erkrankungen auftreten: sogenannte Permitiöse Anämie, jugendlicher Diabetes mellitus, Nebennierenfunktionsstörungen oder Nebenschild drüsenunterfunktionen.
Traditionale chinesische Medizin (TCM) gegen Vitiligo
Laut TCM sind die Energieschäche (Qi Schwäche), Stauung (Yu), die Feuchtigkeit (Shi) in Meridianen die Ursachen.
Wenn eine Energieschäche (mangelnde Abwehrkraft) vorhanden ist,können bösartige Einflüsse den Körper angreifen. Falls die Energie in den Meridianen nicht gut fließen kann entsteht eine Stauung, welche das normale Leben beeinträchtigen kann.
Feuchtigkeit kommt meistens vom Wetterwechsel, aber auch von der feuchten Atmosphäre. Die Feuchtig keit siedelt sich im Körper an, wenn es Stauung in den Meridianen gibt oder, wenn der Körper über mangelnde Energie verfügt, um die Feuchtigkeit auszutreiben.
Mit Akupunktur und Kräutertherapie kann Vitiligo gelindert werden. Kräuter werden individuell zusammengestellt. Durch die Stimulation der Meridiane kann die Energie aktiviert und das Blut(Flüssigform der Energie) bewegt werden. Fliesst wieder ausreichend Energie, wird die Feuchtigkeit umgewandelt und die Zirkulation verbessert, folglich wird auch die Abwehrkraft erhöht.